Mittwoch, 16. September 2009

Warum man an ein Apple MacBook kein normales Headset anschließen kann

Eigentlich denkt Apple ja sonst immer an alles. Nicht jedoch in folgendem Fall. Es begab sich, dass ich vor kurzem mit der Spracherkennung meines MacBooks herumspielte, und da mir die Qualität des integrierten Mikrofons für eine deutliche Spracherkennung zu viele Hintergrundgeräusche bot, sah ich mich regelrecht gezwungen mein altes Headset - noch aus PC-Zeiten - aus meiner Wühlkiste zu kramen. Ich hatte es für Dinge wie Skype und ähnliches nie benutzt, da dafür das Mac-interne Mikro eigentlich ausreichend gut ist. Ich schloss also mein altes Headset an den Eingang meines MacBook an, in der Hoffnung störenden Raumanteil aus der Spracherkennung zu verbannen.
Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste ist, dass es sich bei diesem Eingang ausschließlich um einen Line-Eingang handelt und nicht wie bei den meisten PCs - das muss man ihnen lassen - um einen kombinierten Eingang von Mikrofon und Line, aber dazu später mehr.

Die Ernüchterung war recht groß, als ich feststellen musste, dass es nicht funktioniert und ich bin natürlich sofort erst mal davon ausgegangen, das Headset wäre kaputt. An meinem Mac kann es ja schließlich nicht liegen, so die übliche Annahme. Ich schraubte also das Headset auf, um zu sehen, ob vielleicht kalte Lötstellen die Ursache des Problems darstellen, doch es schien alles in Ordnung. Trotzdem beschloss ich noch am selben Tag zum Saturn meines Vertrauens zu gehen und mir das erstbeste Headset zu schnappen, was ich zwischen die Finger bekam, gegen Bezahlung versteht sich. Frohen Mutes zu Hause angekommen, die Packung aufgerissen, das Headset angeschlossen, musste ich feststellen, dass auch dieses soeben gekaufte nicht mit meinem MacBook funktionierte. Voller Verwirrungen beschloss ich mir erst einmal einen Kaffee zu kochen und der Sache auf den Grund zu gehen.

Erst nach tiefgründiger Recherche aller technischen Details zu meinem Apple auf eben dieser Seite wurde mir klar, dass es sich bei diesem Eingang wie beschrieben "nur" um einen Eingang für Line-Geräte handelt. Das heißt, das Signal wird nicht wie bei Mikrofonen notwendig verstärkt, wenn überhaupt nur im Pegel abgesenkt.

Ich fand auch heraus, dass es Headsets gibt, die eben diese Verstärkung integriert haben und somit auch mit MacBooks kompatibel sind. Trotzdem entschloss ich mich als Verfechter des Plug & "Pray" für eine USB-Variante.

Voller Ehrgeiz das Problem zu lösen das Headset also wieder eingepackt und zurück zu Saturn. Der im Übrigen sehr verständnisvolle Verkäufer vor Ort konnte es selber fast nicht glauben, als ich ihm berichtete, das soeben gekaufte Headset funktioniere nicht mit meinem Mac. Als ich ihm die Sachverhalte jedoch schilderte war das Erstaunen in seinen Augen abzulesen. Er bedankte sich recht herzlich bei mir, da ihm dieses Problem nie bewusst gewesen war. Ich tauschte das Headset schließlich um, legte noch einen Schein drauf und entschloss mich für das Headset Logitech ClearChat Pro auf dem ein gut sichtbares "Apple Mac OSX kompatibel"-Logo prangte. Hätte man mal... naja egal.

Ich kann jedenfalls bestätigen, dass dieses Headset nun einwandfrei mit meinem MacBook harmoniert und ansonsten nur in der Ecke meines Schreibtisches liegt. Ich benutze es nur noch selten, und wenn dann nur um zum Beispiel diesen Blog-Eintrag zu diktieren, was übrigens sehr gut funktioniert. (für die, die es interessiert: die Software heißt übrigens iListen, mittlerweile iDictate und ist nicht mehr / noch nicht auf deutsch zu haben)

Was lernen wir daraus. Lieber mal vorher auf die Packung schauen, am besten natürlich sich zu aller erst informieren, was das eigentlich für ein Eingang am MacBook ist. Ich hoffe du tust das gerade und ich konnte dir mit diesem Beitrag ein wenig helfen. In dem Sinne

Bis zum nächsten Fehlkauf

Euer Johannes

PS: Ich benutze das Headset übrigens mittlerweile auch als Aggregated Device. Was das ist und wie es funktioniert, erfährst du hier.

Tipp: Es gibt übrigens auch Bluetooth-Headsets :) (leider ist die Sprachqualität mit teilweise 8kHz Samplerate noch sehr miserabel)

Tipp2: Einen USB-Adapter mit dem man alle beliebigen Headsets anschließen kann gibt's von Griffin

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