Mittwoch, 30. Dezember 2015

Im Sturm

Such nicht den Fels in der Brandung
dein Boot würd' zerschellen
stell dich mutig dem Sturm
und wiege dich in den Wellen

Weil du vorher nicht weisst
was hinterher passiert
gib dem Morgen keinen Sinn
solang es nicht existiert

Bleib bei dem was du liebst
bleib im jetzt und im hier
alle Zweifel verfliegen
jetzt im Sturm und bei dir

Du wirst sehen morgen früh
ist die Sicht wieder klar
was heute grau und vernebelt
macht die Welt wunderbar

Mittwoch, 23. Dezember 2015

sag trag mich

sag trag mich
und ich ertrag dich traurig
trag dich glücklich
nehm dich gern auf den Arm
trag dich überall hin

sag trag mich
und ich ertrag dich launisch
trag dich fröhlich
nehm dich gern in den Arm
trag dich im Herzen fort

sag trag mich
und ich ertrag dich arm
trag dich reich
über jede Schwelle erhaben
ertrag ich dich überall hin

solang ich es nur ertragen kann
werd ich dich tragen solang ich es kann
sag einfach nur trag mich
denn ich hoffe du magst mich
dann und wann

Mittwoch, 16. Dezember 2015

An den Schmetterling

Du fliegeleichter Schmetterling
Bunt wie der Sommer
Zart wie ein Lüftchen
Kaum bist du da bist du fort

Mehr als bewundern möcht ich dich nicht
Zu fein deine Flügel
So rein deine Art
Dein Augenblick berührt jeden Ort

Hebst ab, lässt dich nieder, mal hier und mal dort
Um zu lachen, zu zaubern, zu streben
Ich freue mich sehr dir begegnet zu sein
Und wünsch dir ein entfaltetes Leben

Doch bevor du entschwindest, verzeih bitte sehr
Kann's nicht lassen in Laden zu denken
Tätest mir einen Gefallen, brachtest mich so ins Wallen
Ohne mir auch nur deinen Namen zu schenken

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Das kalte Herz

Das kalte Herz ist in der Tat
ein Stillstand meist in jeder Art
Es pocht zwar spürbar in der Brust
Doch weht sie lau, die Lebenslust

Kein Abenteuer ziert den Weg
Der vorher war des Lebens Steg
Die Brücken sind auch eingestürzt
Das macht halt manchmal sehr bestürzt

Und wenn des Lebens Liebe geht
Ein eisiger Wind im Kopf dann weht
Das kalte Herz ein kühler Kopf
Der rudert, schwimmt und schweißnass tropft

Drum Logik siegt vor Empathie
Das macht dich alt, der Spiegel schrie
Alt fällt es schwer sich selbst zu lieben
Von ihr ist wieder nichts geblieben

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Der Schleier

Es kommt langsam
Es kommt schleichend
Die Gedanken stellen Weichen
Sie verbleichen

Du siehst nur noch klar verpixelt
Und der Bauch wird flau
Zynisch witzelnd
Grau in grau

Die Welt wird leise
Du läufst wie auf Watte
Eine Rolltreppenreise
Auf einer Abtretermatte

Du nimmst dich selbst nicht mehr ernst
Bist ständig unzufrieden
Lenkst dich von Schmerzen nicht ab
Bleibst einfach Tage lang drin liegen

Nichts scheint dir mehr wertvoll
Die Zeit geht rasch verloren
Sag, was ist nur los mit dir
Du wirkst so säuerlich vergoren

Der graue Schleier ist es
Versperrt heut wieder deine Sicht
Du siehst es grad noch alles vor dir
Aber tief ist es bei weitem nicht

Mittwoch, 25. November 2015

Schichtwechsel

Die Bar geht schlafen
Der Lotse kommt
Der Kaffee kocht
Der Himmel wird blond

Stille Seelen
Erwachen an Deck
Gutenmorgenrufe
In der Ecke liegt Dreck

Jeder für sich
Macht Fotografien
Tanzt durchs Netz
Mit seinen Phantasien

Kurz bevor es losgeht
Atmen alle durch
Die Ruhe vorm Sturm
Die Zigaretten der Furcht

Mittwoch, 18. November 2015

Spagat

Wenn du dich entscheiden musst
zwischen Büro und Reiselust,
fällt die Entscheidung sicher leicht,
auch wenn der Himmel weiter reicht.

Doch wenn die Ferne wird zur Qual
und Heimat dann zum heil'gen Gral.
Was machst du dann? Wo kommst du an?
Zwischen dort und hier und dann.

Den Sprung zu schaffen, sich aufzuraffen,
den Spagat jonglieren und Entscheidung trainieren.
Das scheint der rechte Weg zu sein
Den man dann geht, zumeist allein.

Mittwoch, 11. November 2015

Potential

Deine Augen sagen mir
dein Mund nutzt Wörter unter dir.
Dein Potential versiegt, verbrennt,
wenn dein Kopf sich dran gewöhnt.

Drum wenn ich mir was wünschen darf:
Schleif deine Worte, schleif sie scharf.
Auch wenn das etwas Mühe kost'
Der Lohn dafür ist Liebespost.

Mittwoch, 4. November 2015

Dann

Ich muss, ich muss, ich muss
muss, muss ohne Überdruss.

Ich muss, ich muss, ich muss
muss, muss bis zum Überfluss.

Ich muss, ich muss, ich muss
muss, muss bis zum bittren Schluss.

Ich muss, ich muss, ich muss
muss, muss bis zum letzten Schuss.

Ich muss, ich muss, ich muss
muss, muss bis ich nicht mehr kann.

Ich kann, ich kann, ich kann
kann dann.

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Funchal

Des Nachts, wenn du schimmerst im Lichterrausch
Deine Berge im Schatten versteckst
Dann lieb ich dich sehr, komme gerne her
Und genieß' deine Luft wie verhext

Am Tage wenn's brummt und heult und brennt
Wenn die Autos und Menschen sich schieben
All die Kostbarkeiten und Souvenirs
Bist du ebenfalls nur zum Verlieben

Doch im Dämmerschein des Morgentau
Wenn du ruhst und kaum sich was regt
Wenn die Fischer kommen und das Meer wird blau
Bin ich zu höchst berührt und erregt

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Der Wasserfall

Du plauderst wie ein Wasserfall
Der prall gefüllt sich niemals stillt
Nur rauscht und grollt dahin

Da denk ich meist so leis in mir,
ob du nicht manchmal was vergisst
ob du wohl weißt was Stille ist

Die Luft wird knapp
Ich schnapp nach ihr
Und spür die Not der Brust

Wenn du nicht stoppst
Dann sterbe ich
Vor Krach und Angst und Frust

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Trauerklos

Du attraktive Hässlichkeit
Du sexy dumme Kuh
Du denkst ich küss die Hand, oh Maid
Ich seh den Anderen zu

Wie du sie köderst, lüstern spielst
Sie alle fallen drauf rein
Dass du sie nur benutzen willst
Fällt ihnen nicht mal ein

Mit mir jedoch treibst du kein Spiel
Auch wenn die Lust gar groß
Dein Antlitz ist gar sehr famos
Dein Herz ein Trauerklos

Sonntag, 11. Oktober 2015

Wie man den musikalischen Wert seiner Stereoanlage vervielfacht

Bevor man darüber nachdenkt neue Lautsprecher zu kaufen, oder in einen teuren neuen Verstärker zu investieren, weil man der Meinung ist die Qualität der Wiedergabe der heimischen Stereoanlage sei unzureichend oder nicht befriedigend, sollte man sich neben elektroakustischen Überlegungen vor Augen halten, was das schwächste Glied der Kette darstellt. In den vergangenen Jahrzehnten wurde viel Musik auf Vinyl produziert, danach kam die digitale Revolution in Form von hoch brillanten CDs, welche wiederum von rein digitalen, aber verlustbehafteten Medien wie zum Beispiel MP3 größtenteils ersetzt wurde. Was im ersten Moment damals wie die eierlegende Wollmilchsau erschien, ist jedoch mittlerweile zu einem Geist geworden, den man rief und nun nicht wieder los wird. Die aktuellen Verkaufszahlen belegen, dass gerade einmal noch ca. 10% des klassischen Musikvertriebs aus CDs und physischen Medien besteht. Der Rest ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein komprimiertes Datenformat in Form von MP3 oder AAC. Auch die beliebten Streaminganbieter verlassen sich in der Regel auf verlustbehaftete Kompression, weil sie natürlich Bandbreite sparen wollen und bei gleicher technischer Leistung dadurch mehr Kunden beschicken, also mehr Geld verdienen können. Man sollte sich an dieser Stelle also selbst einmal auf die Finger schauen was man klickt, bevor man es hört und die Schuld womöglich dann bei der Stereoanlage sucht. Ein mehrere tausend Euro teures Setup bietet am Schluss nämlich auch nur so viel Qualität, wie die Musik die man darüber abspielt. MP3 und verlustbehaftetes Streaming mag für Küchenradios oder den Ghettoblaster im Park ausreichend sein und hat eine Zeit lang auch seine Berechtigung gehabt, da man auf Grund von Speichermangel gerne mehr als ein oder zwei Alben auf seinem Abspielgerät speichern wollte und es nicht konnte. Die heutigen Kapazitäten von Speichermedien relativieren die Begründung der Datenreduktion jedoch sofort. Mittlerweile sind mehrere Gigabyte in mobilen Geräten und nicht selten mehrere Terabyte in stationären Abspielgeräten Gang und Gäbe und hier noch mit Datenreduktion eine Sammelwut zu rechtfertigen, die dem Verhalten einer Nachkriegsgeneration in Nichts nachsteht, ist fast schon ein wenig größenwahnsinnig und erinnert eher an festgefahrene Verhaltensmuster. Die Begründung man bräuchte unbedingt 10.000 Titel stark komprimierter Musik auf einem mobilen Gerät mit einem Speicherchip der Größe einer 1-Cent-Münze erschließt sich mir nicht. Es wird weder der inspirierenden und emotionalen Qualität der Musiker, noch deren Mühen gerecht, die sie sich bei der harten Erarbeitung ihrer Musik damit gemacht haben. Dabei sind 10.000 Titel bei einer Datengröße von durchschnittlich 3 Megabyte pro Song gerade mal 29,3 Gigabyte groß. Jedes zweite Tablet oder Smartphone oder jedes beliebige andere Smart-Device hat mittlerweile mehr als doppelt so viel Kapazität. Großzügige Cloud-Dienste wachsen wie Pilze aus dem Boden. Notebooks bieten wie selbstverständlich Terabytes zum Mitnehmen. Von klassischen stationären Festplatten und Network Attached Storage im Heimnetzwerk wollen wir noch nicht mal reden. Der Archivierung von 10.000 Titeln in unkomprimierter Form steht also prinzipiell nichts mehr im Wege. Warum machen es dann so wenige? Die meisten verlassen sich dann wohl doch lieber auf Spotify & Co. Doch dass sich im Streamingmarkt in absehbarer Zeit ein HD-Anbieter etabliert, ist nicht in Sicht. Komischerweise ist uns die Größe und Datenrate einer Filmdatei auf einmal egal, sobald wir wissen, dass es sich um HD oder 4K-Material handelt. In Anbetracht der "digitalen Revolution 2.0" sollten wir uns also die Frage stellen, ob es noch zeitgemäß ist, die heimische Musikbibliothek in dieser stark datenreduzierten Fraunhofer-Form zu konservieren. Man muss ja nicht gleich die hoch aufgelöste Studio-Masterversion in 24Bit/192kHz all seiner Titel kaufen, aber ein wenig mehr CD-Qualität - auch ohne physisches Medium - kann unseren Ohren wohl kaum schaden. Noch dazu, oder vielleicht auch gerade deshalb, weil es näher an dem ist, was sich der Musiker einst mal im Studio dabei gedacht hat.

Eine interessante und kurzweilige Dokumentation dazu gibt es auf - dem ebenfalls oft datenreduzierten Portal - youtube.com unter dem Titel "The Distortion of Sound".


Mittwoch, 7. Oktober 2015

Flucht nach Vorn

Abhaken, weitermachen,
ich pack meine sieben Sachen.
Weiß nicht was, weiß nicht wohin,
ich will nie bleiben wo ich bin.

Immer weiter,
weiter raus
weiter fort,
geradeaus.

Nur nicht mehr zur Seite sehen.
Nur nicht mehr den Kopf verdrehen.
Nur nicht denken was mal war.
Ich bin heut der Zukunfts Zar.

Mittwoch, 30. September 2015

in deinem Gesicht

Du könntest sein,
wer ich mal war.
Du bist so fein,
so wunderbar.

Wie du um die
Ecke schaust,
du es willst,
dich doch nicht traust.

Und irgendwas sagt
überwinde dich,
es findet sich
in deinem Gesicht.

Wenn du lachst,
die Augen zu machst
und mich angrinst,
mein Glück verzinst.

Wenn wir uns sehen
bleiben wir stehen
halten inne
und lassen uns gehen

Und ob es was wird,
oder fast nur war,
für den Moment
war alles klar.

Mittwoch, 23. September 2015

Am Rauschenbach

Dreißig Ringe sind sie alt,
die Bäume die uns schützend umgeben.
Zeit, die man so schnell vergisst,
sieht man Spinnen die Wespen umweben.

Von der Distel bis zum Kamillenstrauch
summen und brummen die Völker.
Auf dem Weg zu dir, den Fluss hinauf,
verdichten sich Wolken und Wälder.

Fernab der Welt und ihr doch so nah
vergisst du all die Termine
und gewinnst und weckst was längst vergessen war
den Instinkt, die Ruhe und Liebe.

Dort am Rauschenbach unterm Sternenzelt
besinnst und verlierst du dich wieder.
Zwischen Birken und Buchen und Warten und Suchen
lässt es sich leben, es gibt Kaffee und Kuchen.

Und die Himbeeren wachsen am Wegesrand
such ich Holz um mich dran zu verbrennen.
Doch der Schmerz lässt nach 
und ich hör wie ich sag:

Aus der Raupe wurde in der kalten Nacht
ein Schmetterling zart voller Anmut und Pracht.

Mittwoch, 16. September 2015

der klare Blick

und dann diese Pause
ein paar Sekunden nur
es könnten Stunden sein
denn alles läuft in Zeitlupe

wenn du alles siehst
alles verstehst
das Leben so einfach ist

wenn die Farben bunter
und Menschen netter
und die Wolken egal sind

wenn du ohne Brille scharf siehst
hinter die Fassaden schaust
dich verbunden fühlst

wenn Gefühle zu Gerüchen werden 
und du tief einatmest
jede Zelle spürst

wenn du weißt was zu tun ist
in dir eine Karte leuchtet
jede Reise möglich scheint

wenn überall der Ort ist
wo du willkommen bist
um dort zu bleiben

wenn dich keine Fragen mehr quälen
keine Zweifel mehr lähmen
du heilst anstatt zu leiden

wenn du vor Freude weinst
weil du es nicht besser weißt
und alles überschwellt

ich gönn sie mir jetzt jeden Tag
diese Pause, ein paar Sekunden nur
es könnten Stunden sein
denn alles läuft in Zeitlupe

Montag, 31. August 2015

Das Tonband feiert 80. Geburtstag

Das Tonband wird 80 Jahre. Zur IFA 1935 in Berlin war es die Sensation überhaupt. Grund genug die alten Spulen mal wieder auszukramen und das Fast Forward, Rewind und Mixtape zu zelebrieren. Happy Birthday, Tape-Deck.

Warum schätzt ihr Band und was macht ihr damit noch? Nehmt ihr damit auf, gibt es die guten alten Mixtapes noch und was für Bandtypen und Bandmaschinen nutzt ihr? Hinterlasst doch einfach einen Kommentar und gratuliert der Meterware.