Mittwoch, 28. Oktober 2015

Funchal

Des Nachts, wenn du schimmerst im Lichterrausch
Deine Berge im Schatten versteckst
Dann lieb ich dich sehr, komme gerne her
Und genieß' deine Luft wie verhext

Am Tage wenn's brummt und heult und brennt
Wenn die Autos und Menschen sich schieben
All die Kostbarkeiten und Souvenirs
Bist du ebenfalls nur zum Verlieben

Doch im Dämmerschein des Morgentau
Wenn du ruhst und kaum sich was regt
Wenn die Fischer kommen und das Meer wird blau
Bin ich zu höchst berührt und erregt

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Der Wasserfall

Du plauderst wie ein Wasserfall
Der prall gefüllt sich niemals stillt
Nur rauscht und grollt dahin

Da denk ich meist so leis in mir,
ob du nicht manchmal was vergisst
ob du wohl weißt was Stille ist

Die Luft wird knapp
Ich schnapp nach ihr
Und spür die Not der Brust

Wenn du nicht stoppst
Dann sterbe ich
Vor Krach und Angst und Frust

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Trauerklos

Du attraktive Hässlichkeit
Du sexy dumme Kuh
Du denkst ich küss die Hand, oh Maid
Ich seh den Anderen zu

Wie du sie köderst, lüstern spielst
Sie alle fallen drauf rein
Dass du sie nur benutzen willst
Fällt ihnen nicht mal ein

Mit mir jedoch treibst du kein Spiel
Auch wenn die Lust gar groß
Dein Antlitz ist gar sehr famos
Dein Herz ein Trauerklos

Sonntag, 11. Oktober 2015

Wie man den musikalischen Wert seiner Stereoanlage vervielfacht

Bevor man darüber nachdenkt neue Lautsprecher zu kaufen, oder in einen teuren neuen Verstärker zu investieren, weil man der Meinung ist die Qualität der Wiedergabe der heimischen Stereoanlage sei unzureichend oder nicht befriedigend, sollte man sich neben elektroakustischen Überlegungen vor Augen halten, was das schwächste Glied der Kette darstellt. In den vergangenen Jahrzehnten wurde viel Musik auf Vinyl produziert, danach kam die digitale Revolution in Form von hoch brillanten CDs, welche wiederum von rein digitalen, aber verlustbehafteten Medien wie zum Beispiel MP3 größtenteils ersetzt wurde. Was im ersten Moment damals wie die eierlegende Wollmilchsau erschien, ist jedoch mittlerweile zu einem Geist geworden, den man rief und nun nicht wieder los wird. Die aktuellen Verkaufszahlen belegen, dass gerade einmal noch ca. 10% des klassischen Musikvertriebs aus CDs und physischen Medien besteht. Der Rest ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein komprimiertes Datenformat in Form von MP3 oder AAC. Auch die beliebten Streaminganbieter verlassen sich in der Regel auf verlustbehaftete Kompression, weil sie natürlich Bandbreite sparen wollen und bei gleicher technischer Leistung dadurch mehr Kunden beschicken, also mehr Geld verdienen können. Man sollte sich an dieser Stelle also selbst einmal auf die Finger schauen was man klickt, bevor man es hört und die Schuld womöglich dann bei der Stereoanlage sucht. Ein mehrere tausend Euro teures Setup bietet am Schluss nämlich auch nur so viel Qualität, wie die Musik die man darüber abspielt. MP3 und verlustbehaftetes Streaming mag für Küchenradios oder den Ghettoblaster im Park ausreichend sein und hat eine Zeit lang auch seine Berechtigung gehabt, da man auf Grund von Speichermangel gerne mehr als ein oder zwei Alben auf seinem Abspielgerät speichern wollte und es nicht konnte. Die heutigen Kapazitäten von Speichermedien relativieren die Begründung der Datenreduktion jedoch sofort. Mittlerweile sind mehrere Gigabyte in mobilen Geräten und nicht selten mehrere Terabyte in stationären Abspielgeräten Gang und Gäbe und hier noch mit Datenreduktion eine Sammelwut zu rechtfertigen, die dem Verhalten einer Nachkriegsgeneration in Nichts nachsteht, ist fast schon ein wenig größenwahnsinnig und erinnert eher an festgefahrene Verhaltensmuster. Die Begründung man bräuchte unbedingt 10.000 Titel stark komprimierter Musik auf einem mobilen Gerät mit einem Speicherchip der Größe einer 1-Cent-Münze erschließt sich mir nicht. Es wird weder der inspirierenden und emotionalen Qualität der Musiker, noch deren Mühen gerecht, die sie sich bei der harten Erarbeitung ihrer Musik damit gemacht haben. Dabei sind 10.000 Titel bei einer Datengröße von durchschnittlich 3 Megabyte pro Song gerade mal 29,3 Gigabyte groß. Jedes zweite Tablet oder Smartphone oder jedes beliebige andere Smart-Device hat mittlerweile mehr als doppelt so viel Kapazität. Großzügige Cloud-Dienste wachsen wie Pilze aus dem Boden. Notebooks bieten wie selbstverständlich Terabytes zum Mitnehmen. Von klassischen stationären Festplatten und Network Attached Storage im Heimnetzwerk wollen wir noch nicht mal reden. Der Archivierung von 10.000 Titeln in unkomprimierter Form steht also prinzipiell nichts mehr im Wege. Warum machen es dann so wenige? Die meisten verlassen sich dann wohl doch lieber auf Spotify & Co. Doch dass sich im Streamingmarkt in absehbarer Zeit ein HD-Anbieter etabliert, ist nicht in Sicht. Komischerweise ist uns die Größe und Datenrate einer Filmdatei auf einmal egal, sobald wir wissen, dass es sich um HD oder 4K-Material handelt. In Anbetracht der "digitalen Revolution 2.0" sollten wir uns also die Frage stellen, ob es noch zeitgemäß ist, die heimische Musikbibliothek in dieser stark datenreduzierten Fraunhofer-Form zu konservieren. Man muss ja nicht gleich die hoch aufgelöste Studio-Masterversion in 24Bit/192kHz all seiner Titel kaufen, aber ein wenig mehr CD-Qualität - auch ohne physisches Medium - kann unseren Ohren wohl kaum schaden. Noch dazu, oder vielleicht auch gerade deshalb, weil es näher an dem ist, was sich der Musiker einst mal im Studio dabei gedacht hat.

Eine interessante und kurzweilige Dokumentation dazu gibt es auf - dem ebenfalls oft datenreduzierten Portal - youtube.com unter dem Titel "The Distortion of Sound".


Mittwoch, 7. Oktober 2015

Flucht nach Vorn

Abhaken, weitermachen,
ich pack meine sieben Sachen.
Weiß nicht was, weiß nicht wohin,
ich will nie bleiben wo ich bin.

Immer weiter,
weiter raus
weiter fort,
geradeaus.

Nur nicht mehr zur Seite sehen.
Nur nicht mehr den Kopf verdrehen.
Nur nicht denken was mal war.
Ich bin heut der Zukunfts Zar.