Samstag, 26. August 2017

Buch-Tipp: Lebenskunst – Wege zur inneren Freiheit von Peter Lauster

Wem ging es nicht schon so. Wir unterlassen etwas, um unser Bild bei anderen nicht ins Schwanken zu bringen, wir machen es ihnen recht, erfüllen die Erwartungen. Wir passen uns an und verspielen unsere Individualität, aus Angst vor Ausgrenzung. Dabei verlieren wir unsere innere Freiheit.

Inhalt

Die Bücher von Peter Lauster waren und sind Bestseller. Die Thematik ist schwer, weil sie so abstrakt erscheint. Selbstentfaltung. In einer Gesellschaft, die uns erklärt, dass jeder eigentlich alle Freiheiten hat die man sich vorstellen kann, ist es die mangelnde Individualität, die oft zu seelischen Problemen oder gar Verhaltensstörungen führt. Die scheinbare Unmöglichkeit der Selbstentfaltung, Freiheit und Selbstbestimmung in einer augenscheinlich offenen Gesellschaft, die sich als oberflächlich entpuppt. Das Buch definiert und zeigt Hindernisse der Selbstentfaltung, um sie aus dem Weg zu räumen. Auf klare Fragestellungen wie "Was ist Erleuchtung?" oder "Was kommt nach der Selbstenfaltung?" gibt es ebenso klare Antworten, die durchscheinen lassen, dass Peter Lauster nicht irgendwo abschreibt, sondern ganz genau weiß, was er da schreibt und warum er es tut. Der Diskurs wird ergänzt durch Fallbespiele aus der Praxis des Psychologen. Anonymisiert kann darin jeder den Charakter und dessen Problem finden, der sich selbst am ähnlichsten ist, inklusive Analyse und Hilfestellung. Ganz ohne Termin.

Meinung

Es ist ein altes Buch, aber das heißt nicht, dass es an Aktualität verloren hat. Im Gegenteil. Peter Lauster beschreibt in seinem Sachbuch Lebenskunst – Wege zur inneren Freiheit mit klaren Gedanken und schnörkellos strukturiert Klartext. Der studierte Psychologe untergräbt das bewährte und sichere Gedankenkonstrukt unserer oberflächlichen Identität mit zielstrebiger Sicherheit und lässt das Kartenhaus einstürzen. Nicht um uns zu schaden, sondern um den Blick frei zu machen für das Wesentliche und die wahre Tiefe unserer Existenz. Manchmal passiert das auch mit einer gewissen Autorität, aber immer freundschaftlich. Lauster gibt an manchen Punkten offen zu, dass es nicht seine Aufgabe oder Verantwortung ist, oder er nicht für uns entscheiden kann, will oder darf. Er gibt den Staffelstab ganz klar an uns. Die Verantwortung für unsere Unfreiheit ist bei uns selbst zu suchen. Das klingt erschreckend einfach. Dabei lässt er uns nicht mit einem Scherbenhaufen und in Angst zurück. Er reicht uns die Hand, zeigt wie es perspektivisch möglich ist mutigen Schrittes voranzugehen und er zeigt Wege in ein neues, freies Ich. Frei von Erwartungen, Druck der Gesellschaft, Sein-müssen, Rollenbildern und festgefahrenen Konzepten. Ein Befreiungsschlag. Ein Schlüpfen wie ein Küken aus dem Ei. Lauster zeigt sich als ein begnadeter Denker, fachlich eine Koryphäe. Absolute Empfehlung.

Details 

Titel: Lebenskunst
Untertitel: Wege zur inneren Freiheit
Autor: Peter Lauster
Verlag: ECON Verlag GmbH, Düsseldorf
Genre: Sachbuch
Erschienen: 1982, 3. Auflage 1991
ISBN: 3-612-23069-7
Paperback, 328 Seiten

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Lebenskunst: Wege zur inneren Freiheit

Bewertung 

Satz & Lesbarkeit: 18/20
Sprache & Bilder: 17/20
Wissen: 19/20
Unterhaltung: 15/20
Spannung: 16/20

Gesamt: 85/100 = Empfehlung

Bewertungsschlüssel: 0-19 Altpapier, 20-39 Mangelhaft, 40-59 Befriedigend, 60-69 Gut, 70-79 Sehr gut, 80-89 Empfehlung, 90-100 Pflichtlektüre

Donnerstag, 10. August 2017

Buch-Tipp: Es existiert von Johannes Huber

Was haben sich die Menschen geschämt, wenn man etwas nicht erklären konnte. Und sie tun es heute noch. Egal ob es Schutzengel sind, Telepathie oder einfach nur das Gefühl, dass es da etwas gibt, was über unseren Verstand hinaus geht. Es existiert.

Inhalt

Die vergangenen Jahrhunderte der westlichen Gesellschaft sind maßgeblich geprägt von rein wissenschaftlichem Denken. Wenn etwas nicht beweisbar ist, dann gilt es als nicht-existent.
Dagegen geht nun ein anerkannter Wissenschaftler vor und behauptet: Es existiert. Der Titel des Buches des renommierten Mediziners und Theologen Prof. Dr. Dr. Johannes Huber ist knapp und bringt es auf den Punkt. Genau so ist auch das Buch gestrickt. Es hinterfragt eingebrannte Esoterik-Schubladen aufgrund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse vorzugsweise mit Fokus auf Genetik, Stoffwechsel und Verhaltenspsychologie. Dabei gelingt Huber ein spannender Abriss mit Perspektive auf die kommenden hundert Jahre und dem darin zu erwartenden Lebenswandel und die Auswirkungen auf die Physis und Psyche des Menschen.

Meinung

Das Buch ist glaubwürdig, nicht zuletzt, weil Huber sowohl in Theologie, als auch Medizin promoviert und so zurecht als Wissenschaftler spricht. Der Fokus liegt jedoch definitiv auf einem unterhaltenden Aspekt. Auch darüber hinaus zeigt sich Huber als Mensch und Visionär, der dazu motiviert hinter die Kulissen der Natur zu schauen und ganzheitliche, teils komplexe Zusammenhänge anschaulich und mit klaren und präzisen Gedanken und Formulierungen zu transportieren. Manchmal ist in der Argumentation für einen Wissenschaftler etwas oberflächlich gearbeitet worden, was aber auch damit zu tun hat, dass wir uns bei diesem Thema im Moment genau dort befinden. An der Oberfläche. Im Großen und Ganzen bleibt aber vor allem Hubers Empfehlung die Scheuklappen abzulegen und sich selbst und bekannte Konzepte in Frage zu stellen beim Leser hängen.

Details

Titel: Es existiert
Untertitel: Die Wissenschaft entdeckt das Unsichtbare
Autor: Johannes Huber
Verlag: edition a, Wien
Genre: Sachbuch
Erschienen: 8. Oktober 2016
ISBN: 978-3-990001-168-3
Gebundene Ausgabe, 240 Seiten

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Es existiert: Die Wissenschaft entdeckt das Unsichtbare

Bewertung

Satz & Lesbarkeit: 17/20
Sprache & Bilder: 14/20
Wissen: 15/20
Unterhaltung: 16/20
Spannung: 8/20

Gesamt: 70/100 = Sehr Gut

Bewertungsschlüssel: 0-19 Altpapier, 20-39 Mangelhaft, 40-59 Befriedigend, 60-69 Gut, 70-79 Sehr gut, 80-89 Empfehlung, 90-100 Pflichtlektüre

Donnerstag, 3. August 2017

Donnerstag, 27. Juli 2017

Mein Tag

Mein Tag ohne Dich
was ist er so wert.
So an... und für sich.

Die entscheidende Lösung.
Wollten wir nicht leben, andauernd
schwebend. Oh, Poesie.

Dich zu küssen.

Was wäre wenn, Sehnsucht.
Wenn das schon alles ist.
Freiheit und Verantwortung

Hand aufs Herz die Konsequenzen erklimmend

Mein Tag mit Dir
beginnt bei Augenaufschlag
und endet über den Wolken.
Auf dem Berg aus dem Träume sind.

Donnerstag, 20. Juli 2017

an Dich

wache auf
es ist drei Uhr nachts
und denk an Dich

stehe auf
schaue raus, hinauf
und denk an Dich

sehe was
was mir gefällt
und denk an Dich

gehe raus
atme tief ein
und denk an Dich

esse was
die Kräfte schwach
und denk an Dich

ruhe mich aus
träum von Dir
und denk an Dich

schreibe es auf
ein klein Gedicht
es denkt an Dich

freue mich schon
wir sehen uns bald
ich denk an Dich

gibt es ein schöneres Sein
als immerzu Dein
ich denke nicht

Donnerstag, 13. Juli 2017

lieben und wissen

Möchte Dich überfallen mit Küssen
Möchte Dich nie wieder missen
Möchte nie wieder müssen
Möchte Dich lieben und wissen

Mit Deinen Narben und Rissen
Mit liebkosenden Bissen
Ob's Dir gut geht oder beschissen
Möchte Dich lieben und wissen

Möchte mit Dir wandern zwischen Bergen und Flüssen
Zwischen Himmel und Meer hin und her gerissen
Möchte irgendwann aufwachen neben unseren Gebissen
Alt, glücklich und mit reinem Herz und Gewissen

Möchte Dich lieben und wissen.

Donnerstag, 6. Juli 2017

Ein Wintermärchen

Komm mit, wir gehen zu dieser kleinen Bar
Auf den Britischen Jungferninseln
Wo so laute Musik lief, dass wir uns nur anschauten
Gegenüber das Restaurant mit den zwei Tischen

Und überall Calypso
Und Kokoswasser, Mangos und Garnelen
Dass Bett riecht nach Sonnenmilch
Und die Nase beginnt sich zu schälen

Kannst Du Dir vorstellen
Den Kindern zu erzählen
Wie wir uns begegnet sind
Wie es sich wohl anfühlt

An der Reling, überall fliegende Fische
Die Welt zog einfach an uns vorbei
Und all die Lichter und die Musik der Ferne
Und der Wind wehte unsere Haare durchs Gesicht

Du hattest irgendwie den Fuß auf der Kupplung
Und auf einmal kam uns alles Spanisch vor
Doch wir hatten Vertrauen gefunden
In den Ghettos von Panama

Kannst Du Dir vorstellen
Den Kindern zu erzählen
Wie wir uns begegnet sind
Wie es sich wohl anfühlt

Und wenn ich nachts die Sterne sehe
Liege ich mit Dir am Bug des Glücks
Dort sinnieren wir über Ameisen
Und so mancher mustert uns argwöhnisch

Und dann stellen wir fest
Ein Spatz kann auch auf Stacheldraht landen
Denn über den Dächern der Stadt
Hängt leuchtender Wein und man spielt Domino auf Straßen

Freitag, 30. Juni 2017

Im Trialog: Gedichte und Gedanken - als Paperback bestellen!

Einen Großteil der Gedichte dieses Blogs gibt es jetzt auch auf Papier in Form eines Paperback-Gedichtbandes.

Das Projekt gab es bereits einmal als E-Book mit anderem Cover und nur wenigen Gedichten. Nun habe ich es überarbeitet, erweitert und neu aufgelegt. Auf Papier. Weil es sich besser liest und weil man es anfassen kann.

Viel Spaß beim Lesen!

Jetzt bestellen

Donnerstag, 29. Juni 2017

Vor der Tür

Kannst Du Dir vorstellen
wir würden füreinander einstehen
Kannst Du Dir vorstellen
wir würden niemals auseinander gehen
Kannst Du Dir vorstellen
den Beginn einer neuen Zeit
Kannst Du Dir vorstellen
es wäre jetzt schon genau so weit

Ich steh vor einer Tür
und ich fühl in mir – ich bin bereit
Ich steh vor einer Tür
sie führt mich zu Dir – wann kommt die Zeit

Kannst Du Dir vorstellen
wir werden hundert Jahre alt
Kannst Du Dir vorstellen
wie um uns Kinderlachen schallt
Kannst Du Dir vorstellen
niemals mehr allein zu sein
Kannst Du Dir vorstellen
weinen und doch glücklich sein

Ich steh vor einer Tür
und ich fühl in mir – ich bin bereit
Ich steh vor einer Tür
sie führt mich zu Dir – wann kommt die Zeit

Donnerstag, 22. Juni 2017

Falls Du Dich fragst

Jeden Tag den ich dich seh
immer wenn ich bei dir steh
wenn ich deine Augen schau
fühl ich mich so alt und grau

Deine Aura, deine Scham
legen meine Nerven lahm
Deine Stimme, deine Worte
sind wie Zuckerguss auf Torte

Manchmal wünsch ich mir dann leise
nimm mich mit auf deine Reise
will auch leicht wie Federn sein
pack mich in den Koffer ein

Hab das Strahlen fast vergessen
findest du es sehr vermessen
wenn ich frag ob du mich magst
ich sag ja, falls du du dich fragst

Montag, 30. Januar 2017