Sonntag, 25. Oktober 2009

Düsseldorfer Ausnahmetalent mit überzeugendem Debüt
Julian Kantus - Etwas Meer EP - Review

Die Ungewissheit abschütteln, endlich kein Trübsal mehr blasen müssen, sich an den kleinen Dingen im Leben erfreuen und das Glück das wir bereits haben neu entdecken und wieder genießen können. Das sind die Kernthemen mit denen sich der Düsseldorfer Newcomer Julian Kantus in seiner Debüt Single "Etwas Meer" beschäftigt. Dabei ist es nicht verwunderlich, dass man bereits nach erstem Hören der Songs den ganzen Tag mit einem Lächeln auf den Lippen umher läuft. Fröhliche und Mut machende Texte mit teils wunderschön melancholischen Melodien lassen uns in eine mit Endorphinen überladene Welt eintauchen und wie nach einer Überdosis Schokoladeneis mit Schlagsahne fast schon naiv an unsere vergangenen Tage, Träume und Ziele erinnern. Dabei spielt Julians außergewöhnlich zart-schmelzende Stimme eine nicht unerhebliche Rolle.

Masen Abou-Dakn – Songtexte schreiben
Handwerk und Dramaturgie

Dieses Buch scheint mir sich zu einem Standardwerk für alle Musikschaffende zu entwickeln, die um die Problematik des Textens nicht umher kommen. Es zeichnet sich vor allem dadurch aus, nicht allzu sachlich oder gar wissenschaftlich in die Thematik einzutauchen, obschon man hin und wieder Begriffen wie Jamben oder Idiomen begegnet. Hinzu kommt, dass es in seiner Form und Thematik einzigartig auf dem deutschen Buchmarkt zu sein scheint. Es schließt sozusagen eine Lücke zwischen wissenschaftlicher Arbeit und Lebensratgeber.

Der didaktische Kern des Buches beschäftigt sich damit den Leser zu ermutigen von Anfang an eigene Texte zu schreiben und sie mit stetig steigendem Können zu überarbeiten und weiter zu entwickeln. Der Autor Abou-Dakn stellt dem Leser in regelmäßigen Abständen kontextuelle Aufgaben zum Thema des Kapitels die es zu lösen gilt. Dabei helfen die sehr scharfen Analysen beispielhafter, aktueller oder bekannter Popsongs unter anderem von Interpreten wie "Wir sind Helden", "Herbert Grönemeyer" oder aber auch "Die Ärzte".

Samstag, 24. Oktober 2009

Kleinmembran-Mikrofone KEL HM-1
Der Geheimtipp aus Kanada

Das HM-1 klingt wahrscheinlich wie kein anderes Mikrofon, das ihr jemals benutzen werdet. Im Gegensatz zu den meisten günstigen Studiomikrofonen, die einen eher spitzen über-präsenten Sound zu emulieren versuchen, wurde das HM-1 für einen vollen, runden Klang entwickelt. Es klingt recht dunkel und bietet somit den perfekten Kontrast zu den meisten beliebten Mikrofonen.

Das HM-1 ist ideal um höhenlastige Klänge wie Dudelsack, Bläser und Mandolinen zu entschärfen. Man kann damit aber auch sehr toll dünn klingende Vocals andicken oder kleinen Gitarrenamps mehr Druck verleihen. Background Vocals auch wirklich in den Hintergrund zu setzen ist genauso möglich wie ein schlaffes Schlagzeug anzufetten, wenn dies von Nöten ist. Das HM-1 ist kein "neutrales" Mikrofon und es klingt auch nicht "besser" als andere Mikrofone. Es klingt eher "anders" und in der heutigen Zeit des samplelastigen und presetbetonten Produzierens ist anders klingen definitiv die richtige Wahl.