Mittwoch, 30. September 2015

in deinem Gesicht

Du könntest sein,
wer ich mal war.
Du bist so fein,
so wunderbar.

Wie du um die
Ecke schaust,
du es willst,
dich doch nicht traust.

Und irgendwas sagt
überwinde dich,
es findet sich
in deinem Gesicht.

Wenn du lachst,
die Augen zu machst
und mich angrinst,
mein Glück verzinst.

Wenn wir uns sehen
bleiben wir stehen
halten inne
und lassen uns gehen

Und ob es was wird,
oder fast nur war,
für den Moment
war alles klar.

Mittwoch, 23. September 2015

Am Rauschenbach

Dreißig Ringe sind sie alt,
die Bäume die uns schützend umgeben.
Zeit, die man so schnell vergisst,
sieht man Spinnen die Wespen umweben.

Von der Distel bis zum Kamillenstrauch
summen und brummen die Völker.
Auf dem Weg zu dir, den Fluss hinauf,
verdichten sich Wolken und Wälder.

Fernab der Welt und ihr doch so nah
vergisst du all die Termine
und gewinnst und weckst was längst vergessen war
den Instinkt, die Ruhe und Liebe.

Dort am Rauschenbach unterm Sternenzelt
besinnst und verlierst du dich wieder.
Zwischen Birken und Buchen und Warten und Suchen
lässt es sich leben, es gibt Kaffee und Kuchen.

Und die Himbeeren wachsen am Wegesrand
such ich Holz um mich dran zu verbrennen.
Doch der Schmerz lässt nach 
und ich hör wie ich sag:

Aus der Raupe wurde in der kalten Nacht
ein Schmetterling zart voller Anmut und Pracht.

Mittwoch, 16. September 2015

der klare Blick

und dann diese Pause
ein paar Sekunden nur
es könnten Stunden sein
denn alles läuft in Zeitlupe

wenn du alles siehst
alles verstehst
das Leben so einfach ist

wenn die Farben bunter
und Menschen netter
und die Wolken egal sind

wenn du ohne Brille scharf siehst
hinter die Fassaden schaust
dich verbunden fühlst

wenn Gefühle zu Gerüchen werden 
und du tief einatmest
jede Zelle spürst

wenn du weißt was zu tun ist
in dir eine Karte leuchtet
jede Reise möglich scheint

wenn überall der Ort ist
wo du willkommen bist
um dort zu bleiben

wenn dich keine Fragen mehr quälen
keine Zweifel mehr lähmen
du heilst anstatt zu leiden

wenn du vor Freude weinst
weil du es nicht besser weißt
und alles überschwellt

ich gönn sie mir jetzt jeden Tag
diese Pause, ein paar Sekunden nur
es könnten Stunden sein
denn alles läuft in Zeitlupe