Sonntag, 22. Mai 2011

Schwarze Wellen

wiegend schläft einzig der eiserne Riese
des Nachts geleitet ihn nur noch der Schimmer
die von weichen Kronen umhüllte surreale Stadt
man meint immer wieder sie bewege sich nimmer

am Horizont ahnt man einen Stern entstehen
er geht sanft heimlich auf und wieder unter
kommt man ihm näher bleibt er stets fern gesehen
kein Himmelskörper leuchtete je bunter

wäre nicht das Geräusch der sich brechenden Wellen
man glaubte es wäre das schwerelose All
nirgends ein Indiz für die bodenlose Erde
all die Welt nur ein tiefschwarzer Wasserball

Backbord leuchtet der Mond gemächlich gelb
von Traubenwolken hin und wieder vergraut
man fragt sich sehr oft wer dort wohnt
und beobachtet wie man sich selbst beschaut

ein salziger Film, die Brise trocknet die Reling
man kratzt, man fährt ihn hin und wieder
läuft Kilometermeilen in Tiefseestiefeln
und der Ozean trocknet die Lieder

und manchmal wenn die Spiegelungen sich weben
tanzen die schwarzen Wellen dahin
man sieht sie so rythmisch vorbeiziehen
doch ein Muster der Schwingung sucht man vergeblich darin

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